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Hier findest Du die wichtigsten Informationen über die Offene Jugendarbeit in Niederösterreich. Wir sind um Aktualität und BenutzerInnenfreundlichkeit bemüht. Wenn Du also Anregungen hast oder Deine Einrichtung / Organisation bei den Kontakten fehlt, schick uns einfach ein Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Viel Spaß beim Stöbern!
Offene Jugendarbeit und Flucht
Aufgrund der Aktualität des Themas und auf Anfrage des Landesjugendreferates haben wir eine Umfrage bei den Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Niederösterreich (Jugendzentren, Mobile Jugendarbeit, Jugendberatungsstellen) gestartet, um einen ersten Eindruck zu gewinnen, inwieweit die Thematik spürbar ist, welche Beobachtungen die MitarbeiterInnen machen und welche Einschätzungen sie aufgrund ihrer Erfahrungen zur Thematik haben.
Die zum Teil sehr ausführlichen Antworten aus 15 Einrichtungen werden im Bericht zusammengefasst dargestellt.
Fazit in Kürze:
Die Offene Jugendarbeit hat langjährige Erfahrung mit minderjährigen Flüchtlingen und traumatisierten Jugendlichen. Dadurch hat sich eine fundierte Expertise herausgebildet, die für die Integration von Flüchtlingen zentrale Bedeutung hat und von Politik und Verwaltung auch genutzt werden sollte.
Die Sensibiliserung der einheimischen Jugendlichen und die Bekämpfung von Vorurteilen ist ein zentrales Thema. Generell wird ein erhöhter Bedarf an Aufklärung, Bildungs- und Medienarbeit festgestellt.
Vor allem im städtischen Bereich hat sich die Situation teilweise zugespitzt und es wird vorgeschlagen an neuralgischen Plätzen für Kinder eine Parkbetreuung nach Wiener Vorbild zu installieren.
Darüberhinaus sind Weiterbildungen zum Thema, regelmäßige Fortbildungen und Vernetzungsarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen und nicht zuletzt die Absicherung der personellen Ressourcen unerlässlich.
Zusammenfassung:
Thematik ist generell spürbar, in mehreren jedoch kein neues Thema. Zum Einen in Gesprächen mit Jugendlichen und zum Anderen, weil die Einrichtungen von Flüchtlingen aus umliegenden Wohnheimen besucht werden oder sie im Rahmen der aufsuchenden Jugendarbeit im öffentlichen Raum kontaktiert werden.
Erfahrungen mit Jgdl. mit Fluchterfahrungen generell eher positiv
Die Kids werden als wissbegierig und bemüht beschrieben und daran interessiert, sich einzubringen. Herausforderungen bei der Begegnung mit ortsansässigen Jugendlichen aufgrund von kulturellen und/oder sprachlichen Missverständnissen.
Vorurteile und Gerüchte bei “einheimischen” Jugendlichen
Notwendigkeit der Sensibilisierung und Aufklärung der österreichischen Jugendlichen. Ängste abbauen und Vorurteile entkräften. Verunsicherung der ortsansässigen Jugendlichen durch die mediale Berichterstattung.
Kommunikation
Die sprachlichen Hürden bei der Kommunikation mit asylwerbenden Jugendlichen sind bei den Einrichtungen teilweise erheblich. Auch kulturelle Unterschiede führen teilweise zu Verständigungsproblemen. In einigen Einrichtungen wird das Bemühen der Jugendlichen rasch Deutsch zu lernen sehr betont.
Konflikte
Konfliktsituationen mit Nachbarn oder ausländerfeindlichen ortsansässigen Jugendlichen, verstärkte Präsenz von unbeaufsichtigten Kindern in unmittelbarer Umgebung des Jugendzentrums. Fehlende interkulturelle Kompetenzen der BesucherInnen, traumatische Erfahrungen, Vorurteile und auch Sprachbarrieren. Aggressive Verhaltensweisen auf beiden Seiten gleichermaßen. Konflikte teilweise auch als Resultat von persönlichen Antipathien.
Bedeutung der Begegnung
Von sämtlichen Einrichtungen wird die Bedeutung der Begegnung von aslywerbenden mit ortsansässigen Jugendlichen betont. Teilweise gibt es kaum Überschneidungen und die Offene Jugendarbeit ist der einzige Ort wo Interaktion stattfindet. Asylwerbende Jugendliche werden in die alltäglichen Aktivitäten mit einbezogen. Die direkte Erfahrung macht es leichter, durch Gerüchte verursachte Verunsicherungen zu entschärfen. Getrennte Angebote werden weitestgehend abgelehnt.
Flüchtlinge brauchen Ansprechpersonen
Verstehen von Verhaltensweisen und Reaktionen der ortsansässigen Jugendlichen, Hilfestellungen für die Alltagsbewältigung. Offene Jugendarbeit bietet Vorbildfunktionen und Orientierungshilfen. Gerade bei traumatisierten Jugendlichen spielt dieser Punkt eine zentrale Rolle. Gefahr von extremistischen Gruppen, Drogen und Gewalt als negative Lösungsstrategien.
Kooperationen
Jugendzentren haben oft Vernetzungsfunktion zum Thema Integration: interkulturelle Treffen Sprachkurse usw. Die Kooperation mit anderen Einrichtungen, Betreibern von Wohnheimen und Gemeinden scheint in den meisten Fällen gut zu funktionieren.
Bedarf
Einhellig wird erhöhter Bedarf an Aufklärung, Bildungs- und Medienarbeit festgestellt. Finanzielle Basis-Absicherung, passgenaue Projektarbeit, die auf den Bedarf der Jugendlichen zugeschnitten ist und auch die jeweilige regionale Situation berücksichtigt.
Verantwortung der Politik für das Gegensteuern zu Vorurteilen und Ängsten. Vermittlung eines differenzierten Bild der Flüchtlinge, klares Entgegentreten gegen Vorverurteilungen.